Lange waren wir auf der Suche nach einem echten Hundestrand an der Nordsee. Am vergangenen Sonntag haben wir ihn in Schillig gefunden.
Aber von Anfang an. Unsere Fahrt von Hannover in Richtung Bremerhaven verlief an einem wettermäßig durchwachsenen Sonntag und trotz diverser Autobahnbaustellen sehr gut und so waren wir bereits um 11 Uhr in Hooksiel. Dort sollte es den ersten der drei Hundestrände im Wangerland geben.
Wir parkten im Hafengelände und liefen mit Baloo an der Leine durch ein offenes Tor an den Strandbereich.
Einige verwunderte Blicke von Strandgästen beachteten wir anfänglich nicht, bis unser weiterer Weg von einem wirklich netten jungen Mann der Strandverwaltung unterbrochen wurde. Dieser fragte uns, wie wir denn mit Hund an diesen Strandabschnitt kämen. Da dämmerste es uns… Das offene Tor war in der Zwischenzeit verschlossen und wir erfuhren, dass Hunde hier nicht erwünscht und geduldet sind.
Wir wurden gebeten, den selben Weg wieder zurück zugehen und uns dann an den Hundestrandabschnitt zu begeben. Da das Tor aber geschlossen und ich nicht gewillt war, meinen 30 kg schweren Hund über den Zaun zu heben, gingen wir weiter in Richtung nächsten Strandübergang. Auch dort wurden wir von einer Strandwächterin angesprochen. Nachdem wir erneut unsere Geschichte erzählt hatten, konnten wir ohne Zahlung von Strandgebühr und weiteren Ermahnungen den Strand verlassen und zurück zu unserem Auto gehen. Aber dennoch eine unerfreuliche Situation.
Auf diesen ersten Reinfall genossen wir an einem Fischstand am Hafen ein leckeres Fischbrötchen, wobei man sich keine Gedanken über die Hygiene machen sollte. Geld und Fischbrötchen gleichzeitig anfassen, gehörte hier zur Normalität…
Mit dem Auto fuhren wir dann zum ca. 500 m entferten Parkplatz P2, an dem der Hundestrand ausgeschildert ist.
Da uns bereits der Zustand des Parkplatzes und der vorhandene Müll nicht gefiel, ließen wir Baloo im Auto und liefen alleine über den Deichzugang zum Standabschnitt. Uns erwartete erneut eine wirklich nette junge Frau, die uns erklärte, wo der vermeintliche Hundestrand ist und wie man sich dort zu verhalten hat. Auch ohne Kurkarte ließ sie uns einen kurzen Blick auf den Strand werfen. Am Strand direkt ist auch hier der Hund an der Leine zu führen. Nur auf den zwei eingezäunten Rasenbereichen dürfen die Hunde laufen. Ein großes Loch auf der Lauffläche hat mich auch nicht unbedingt froh gestimmt, da die Unfallgefahr für spielende Hunde und abgelenkte Zweibeiner in meinen Augen sehr hoch ist. Nun war heute kein Badewetter, weshalb wenige Menschen und Hunde am Strand waren. Die anwensenden Hunde waren tatsächlich alle an der Leine, was für uns mit Baloo nicht in Frage kommt. Wenn ich einen Hundestrand aufsuche, soll Baloo auch spielen und baden dürfen. Also verließen wir diesen Abschnitt wieder. Eine tolle Blumenwiese hat uns dann aber doch noch erfreut.
In Hooksiel selbst kann man gemütlich spazierengehen und hat, wie ich fand, ein richtiges Nordseeurlaubsfeeling.
Da wir uns aber spontan mit Max von der Friesenwarft und Frau Ella am Hundestrand von Schillig verabredet haben, führte uns unsere Fahrt nun direkt dorthin. Und wieder eine nette Dame im Kassenhäuschen zum Campingplatz, die uns erklärte, wie man am schnellsten zum Hundestrand kommt und wo man parken sollte. Also fuhren wir auf den Parkplatz bis zum Ende durch. Von dort liefen wir in Richtung Upstalsboom Hotel. Kurz davor geht es dann rechts ab in Richtung Strand. Auf dem schönen Sandstrand stehen viele Strandkörbe, die mich zuerst etwas abgeschreckt haben. Aber wenn man weiter nach links läuft, enden die Strandkörbe und der Hundestrand beginnt. Ein richtiges Schild haben wir nicht gesehen, da wir vermutlich nicht den eigentlichen Strandzugang genutzt haben. Auch hier besteht offiziell eine Anleinpflicht, aber nach Aussagen ortsansässiger Hundebesitzer gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Hunde, die abrufbar sind, auch ohne Leine geführt werden dürfen. Und so war es hier auch. Nahezu alle Hunde liefen an diesem herrlichen und wirklich langen Strandabschnitt ohne Leine und Baloo war nicht mehr zu halten. Das Besondere hier ist, dass es kein Wattenmeerstrand mit Schlick ist, sondern ein richtig schöner heller Sandstrand, der ins Meer läuft.
Wir haben die Zeit dort so genossen, dass wir fast völlig vergessen haben, Fotos zu machen. Da wir aber mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort gewesen sind, werde ich diesen Beitrag dann zu gegebener Zeit mit weiteren Bildern ergänzen.
Nach 2 Stunden ausgiebigem spielen und baden am Strand (natürlich nur Baloo, uns war es zu kalt), traten wir den Rückweg an. Ein großes Becken mit Wasser für Hunde und ein Schlauch zum Abspritzen war vorhanden. Genutzt haben wir es allerdings nicht.
An diesem architektonisch doch sehr auffälligen Gebäude kamen wir ohne ein Foto nicht vorbei. Es handelt sich hierbei um eine Kirche.
Da es uns in Hooksiel doch sehr gut gefallen hatte und wir auf dem Hinweg nur kurz Gelegenheit hatten, einen Blick auf den „Stadtkern“ zu werfen, holten wir dies auf dem Rückweg nach. Ein wirklich gemütliches kleines Städtchen und vor fast jedem Geschäft ein sauberer Napf mit Wasser für Hunde. So lassen wir uns das gefallen.
Auf unserer Rückfahrt wurden wir begleitet von einigen starken Regenfällen, die uns mehrere tolle Regenbögen bestaunen ließen. Ich habe mir sagen lassen, dass es Glück bringen soll… 🙂
Das soll es für heute gewesen sein. Wie gesagt, wir werden den Bericht bei weiteren Besuchen mit Fotos ergänzen!