Über eine Labradoodle-Verkaufsanzeige auf Ebay Kleinanzeigen habe ich Kontakt zu Maja Nowotny bekommen. Nach einigen Mails und der Recherche im Internet war mein Interesse geweckt. Maja bildet Doolde als Blindenführhunde aus und hat auch eine eigene Zucht.
Besonders die Ausbildung zum Blindenführhung hat mich interessiert und so habe ich sie gebeten, einen Gastbeitrag für meinen Blog zu schreiben. Dieser Bitte ist sie sofort nachgekommen, was mich sehr gefreut hat. Hier findet Ihr nun Ihren, wie ich finde sehr interessanten Beitrag, warum sie gerade Doodle als Blindenführhunde ausbildet. Viel Spaß beim Lesen!
Wer sich auf Ihrer Homepage umschauen möchte, kann dies hier tun.
Labradoodle als Blindenführhund.
Seit 30 Jahren bilde ich Blindenführhunde aus.
Am Anfang stand bei der Hundeauswahl noch einiges an Rassen zur Verfügung.
Es gab noch tolle Schäferhunde, tolle Labradors, tolle andere Rassen die gesund waren und vom Kopf her klar. Aber die spezielle Suche nach Hunden, die sich als Blindenführhund eignen, war schon immer schwieriger, als sich einen Familienhund auszusuchen.
Langsam nahm die Zucht, gerade beim Schäferhund, Formen an, wo ich nur noch Kopfschüttelnd davor stand und mich wunderte, dass man solche Hunde überhaupt verkaufen kann. Entweder sie waren gesundheitlich nicht in Ordnung oder sie waren nicht klar im Kopf. Der Golden Retriever wurde Modehund, was einer Rasse nie gut tut. Königspudel sind teilweise sehr schwierige Hunde, sie verzeihen Fehler nur sehr schlecht. Und sie setzen ihren Kopf gerne durch, was bei den meisten Blinden zu Schwierigkeiten führt, weil sie teilweise nicht merken, dass der Pudel seinen eigenen Weg verfolgt und weil sie teilweise dem Hund einfach nicht widerstehen können und deshalb nicht energisch genug durchgreifen.
Dann kamen Labradoodle, Goldendoodle, Flatdoodle. Der erste Doodle, den ich ausgebildet habe, war ein Flatdoodle. Er führt heute noch in Hannover. Doodles vereinen den Willen, es dem Menschen recht zu machen und die Schlauheit des Pudels. Raus kommt ein gemässigter Pudel, dem beim Labradoodle das Fressgen des Labradors fehlt, beim Flatdoodle das überschäumende Temperament.
Ich selbst hatte einen Wurf Flatcoated Retriever und mir kam bei dem Wurf die Erkenntnis, dass ich nicht jünger werde und nicht mehr die Energie habe, mit 10 – 14 absolut wepsigen Welpen fertig zu werden. Flats werfen nun mal gerne bis zu 14 Welpen. Daher kam ich auf den Labradoodle. Bei 6 – 8 Welpen kann ich mich wirklich um jeden Welpen einzeln intensiv kümmern. Und es hatte den Vorteil, dass ich wieder eine meiner Lieblingsrassen, nämlich den Königspudel, bei mir haben kann.
Bis jetzt hatte ich 2 Würfe und habe mir aus jedem Wurf einen Welpen für die Blindenführhundschule behalten. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Ja, auch sie haben Temperament, aber man kann es zügeln. Der Labradoodle arbeitet mit grosser Freude, ist schlau und ausdauernd. Und er haart kaum, was für einen Blinden schon von grossem Vorteil ist. Was aber immer wieder gesagt wird, dass Doodle und Pudel für Allergiker geeignet sind, ist nur teilweise richtig. Auch auf solche Hunde können Allergiker sehr heftig reagieren. Und da setzt die Verantwortung des Züchters ein. Grösstenteils werden diese Hunde als für Allergiker geeignet, angeboten, ich lese es in fast jeder Anzeige. Viele Allergiker freuen sich, holen sich einen solchen Welpen und dann ist das Geschrei groß, wenn der Allergiker doch auf den Welpen reagiert. Aber nicht nur Züchter müssen ehrlich sein, der Käufer muss sich schon auch informieren.
Leider sind Labradoodle inzwischen Modehunde, werden mit oder ohne Papiere angeboten, was ich schon etwas suspekt finde, wenn ein Mischling jetzt plötzlich mit Papieren verkauft wird, nur um mehr Geld dafür kassieren zu können.
Wichtig, meiner Ansicht nach das Wichtigste überhaupt bei der Verpaarung von Königspudel und Labrador, Flat oder Golden, ist die Gesundheit der Elterntiere und das Wesen. Dadurch, dass der Doodle zum Modehund geworden ist, ist leider das Wesen teilweise schon sehr auf der Strecke geblieben, weil man einfach nur gezüchtet hat, um von dem Kuchen auch noch ein Stück abzubekommen. Und fehlende Gesundheit und schlechtes Wesen machen auch Goldumrandete Papiere nicht wett. Leider verhindern Papiere auch nicht, dass immer noch Welpen in Ställen und Hinterhöfen gezüchtet werden, in den, hoffentlich wenigstens, 8 Wochen bei der Mutter aber fast keinen Kontakt mit Menschen haben, kein Halsband gesehen haben, kein einziges mal aus dem Stall rausgekommen sind. Welpen müssen vom ersten Tag an gefördert werden, müssen bis zur 8. Woche schon einiges kennen gelernt haben. Die Prägungsphase fängt nicht erst mit 8 Wochen an.
Der Labradoodle ist ein Spätzünder. Man darf nicht zu früh mit der Führarbeit anfangen und man muss den Hunden Zeit lassen. Daher werden diese Hunde bei mir meist erst mit ca. 3 Jahren an den Blinden abgegeben. Ebenso wie die Retriever und Pudel. Auch wenn mir die Krankenkasse dann gerne den Preis kürzt, weil der Hund ja schon zu „alt“ ist, um an den Blinden abgegeben zu werden. Aber die Regeln schreiben nun mal Leute bei den Krankenkassen, die keine Ahnung von Hunden haben. Ich bin aber nicht bereit, den „Lehrling“ deshalb durch die Ausbildung zu treiben, nur um ihn früher abgeben zu können.
Ja, ich habe mich dem Labradoodle oder, wenn ich mal einen tollen Goldenpapa finde, auch dem Goldendoodle verschrieben.
Lieben Dank an Maja Nowotny für diesen tollen und informativen Beitrag und dass sie sich die Zeit genommen hat, ihn zu schreiben.
Dass labra-Doodle mit Papiere verkauft werden ist mitlerweile normal es ist zwar Korekt das das eine Mischung aus Labrador und Pudel ist aber mittlerweile sind sie als eigene rasse eingetragen die gelten als reinrassig sie werden nicht nur als modehunde genommen sie werden auch als Asestens Hunde oder auch blindenführhnde ausgebildet